Deutschland braucht ein bundeseinheitliches Rettungsdienstgesetz, einheitliche Qualitätsstandards und eine unabhängige Instanz, die diese Standards kontrolliert und sanktioniert. Nur so können die Menschen in Deutschland überall gleich gut erstversorgt werden.
In Deutschland gibt es die 112 für Notfälle. Und es gibt die 116117 für Anliegen, die kein medizinischer Notfall sind. Der Rettungsdienst könnte immens entlastet werden, wenn diese beiden Nummern digital vernetzt wären und Anrufe zentral gesteuert würden.
Ein Beispiel: Du rufst die 112 an. Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin in der Leitstelle entscheidet dann anhand einer standardisierten Abfrage, ob es sich um einen Notfall handelt oder ob statt des Rettungswagens vielleicht auch ein Arzt oder eine Ärztin des Bereitschaftsdiensts und in Pflegefällen ein Pflegedienst entsendet werden kann.
Medizinische Patientendaten müssen einheitlich erfasst und ausgewertet werden, vom Notfallereignis bis zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Außerdem: Leitstellen müssen auf so viele Daten wie möglich zugreifen dürfen, um die Notfallsituation bestmöglich einschätzen zu können. Zusammen mit der zentralen Steuerung von Patientinnen und Patienten wird das Notfallsystem so viel wirksamer. Kooperationen retten Leben.
Wie eine mangelnde Vernetzung Leben gefährden kann, erfährst du hier:
Ersthelferinnen und Ersthelfer können immer dort alarmiert werden, wo sie sich gerade aufhalten. Eine Alarmierung sollte deshalb bundesweit elektronisch über eine zentrale Schnittstelle erfolgen. In diese werden alle Ersthelfer-Alarmierungs-Apps integriert, um immer den nächsten Ersthelfer oder die nächste Ersthelferin zu alarmieren.
Ein bundeseinheitlicher Standard führt dazu, dass Patientinnen und Patienten in allen Bundesländern die gleiche Qualität bei einer Behandlung erwartet. Zudem müssen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter darauf vertrauen können, dass ihre Arbeit in ganz Deutschland einheitlich und rechtssicher anerkannt wird.
Die Vorhaltung der Notfallrettung soll durch Steuermittel des Bundes finanziert werden, so, wie bei Feuerwehr und Polizei. Denn sie stellt in vollem Umfang eine Daseinsfürsorge dar. Die Inanspruchnahme der medizinischen Leistung und der Transport sind von den Krankenkassen zu übernehmen.
Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung, hat 1969 seinen Bruder verloren. Der tragische Unfalltod von Björn Steiger hätte verhindert werden können, wenn es damals eine funktionierende Notfallrettung gegeben hätte. Heute ist vieles besser – aber noch lange nicht gut genug, um das Schlimmste zu verhindern: den unnötigen Verlust von Menschen, die man liebt.
Es muss sich etwas ändern. Wir benötigen bundeseinheitliche Vorgaben und Gesetze. Wir als Bürgerinnen und Bürger können entscheidend Einfluss nehmen, indem wir öffentlich Druck auf die Politik machen. Hilf mit, Leben zu retten. Denn es geht auch um dein eigenes.
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Du warst schon einmal in einer Notsituation und hast am eigenen Leib erlebt, welche Konsequenzen das aktuelle Notfallsystem hat? Oder du arbeitest im Rettungsdienst und siehst tagtäglich, wie Verordnungen dich in deiner Arbeit einschränken? Dann berichte uns davon.
Wir behandeln deine Daten und deine Geschichte natürlich anonym!
Die Björn Steiger Stiftung engagiert sich seit 1969 für die Verbesserung der Notfallversorgung. Meilensteine dieses Engagements sind zum Beispiel die Einführung des BOS-Sprechfunks im Krankentransport und Rettungsdienst sowie die Entwicklung des ersten modernen Rettungswagens. Zu den größten Errungenschaften der Stiftung zählt unter anderem die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112.
Studien, technische Weiterentwicklungen, Schulung der Bevölkerung in Wiederbelebung sowie permanentes Aufzeigen von Defiziten aber auch Lösungen in der Notfallversorgung sind heute permanente Stiftungsarbeit.